Die Großauer Blaskapelle, Sindelfingen 31. März 2012
Homepage der Großauer Blaskapelle: www.grossauer-blaskapelle.de
Der Vorstand der Großauer Blaskapelle: Sachforschung für Blasmusikbestand und dessen Vorstandsmitglieder
Monographie: "Zur Chronik der Großauer Blaskapelle"
Bericht: "Blasmusik Probe - Anlass zum 170 jährigen Bestehen der Großauer Blaskapelle "
170 Jahre Großauer Blasmusikverein
Im September des Jahres 2012 sind es 170 Jahre seit der ersten schriftlichen Dokumentierung über die Existenz eines Großauer Musikvereines. In einer Chronik von Josef Eckenreiter werden genaue Daten angegeben die auch weiter in der Chronik der Großauer Blaskapelle des Kulturheimes der Gemeinde Großau archiviert waren. All diese Dokumente kann man beim Vorstand einsehen. Wenn man diese Dokumente alle gelesen hat, kann man eines feststellen, dass kein großer Weltkrieg, nicht mal der Erste, nicht mal der Zweite verhindern konnte, dass in Großau weiter musiziert wurde. Es gab viele gute Dirigenten die dem Großauer Blasmusikverein in der ganzen Gegend einen guten Namen erarbeitet haben. Den musikalischen Höhepunkt erreichte der Verein um 1980-1989. Leider kam dann die Auswanderung die sich wie der schleichende Tod Anfang der achtziger Jahre in die Reihen der Musikkameraden schlich. Jeder Abschied war "ein bisschen wie Sterben". Es flossen Tränen, Tränen des Abschieds. Was kein Krieg zerstören konnte wurde nun durch die Folgen der Kommunistischen Diktatur durch die Auswanderung vollbracht. Als erster Dirigent verließ uns Hans Göllner 1982 der zwei Generationen das Musizieren beigebracht hatte. Ihm folgte Michael Hutter der auch eine neue Generation von Musikanten ausgebildet hatte und eine zweite die gerade in Ausbildung war. Dann übernahm Josef Beer Senior den Rest der Kapelle und bildete die jungen Musiker weiter aus. Dann kam der Umsturz des Ceausescu-Regimes 1989 und die Auswanderung nahm ihren Lauf. Es ging dann bis zum bitteren Ende, bis auch Beer Josef Senior als einer der letzten folgte. Jetzt kam die Zeit des Stillstandes, alle waren verstreut in der ganzen Bundesrepublik, man sah sich auf den Heimattreffen und erinnerte sich an die schönen alten Zeiten. Man hörte von anderen Blaskapellen die an ihren Heimattreffen musizierten. So kam es, dass wir 1998 in Planegg München zum ersten Mal wieder zusammen musizierten. Jetzt wussten wir alle, die letzte Stunde des Großauer Blasmusikvereines hat noch nicht geschlagen. Es gibt für uns noch eine Zukunft, wir besprachen in München, dass ein Treffen organisiert werden soll. Michael Klamer unser ehemaliger 1.Flügelhornist organisierte dieses Treffen mit Unterstützung von Michael Hutter im Mai 1999 im Eichholzer Täle in Sindelfingen. Die Freude war groß, wir wollten von jetzt an alles tun um weiter zusammen zu Musizieren. 2001 wurde das nächste Musikantentreffen organisiert und der Entschluss wieder zusammen zu Musizieren besiegelt. Seit diesem Zeitpunkt haben wir jedes Jahr am letzten Samstag im März in Sindelfingen im „Eichholzer Tale" unsere jährliche Musikrobe. Alle kommen angereist von Nord bis Süd, wir freuen uns alle auf das Wiedersehn, auf das: „Zusammen zu Musizieren". Bis 2009 wurde unter der Leitung von Josef Beer Senior musiziert, er überschrieb unser ganzes Notenmaterial, beschaffte viele neue Noten, einen ganz besonderen Dank für ihn für seine großartige Arbeit.
Ab 2009 übernahm die musikalische Leitung unser Euphonist Hermann Grennerth. Jedes Mal nach diesem zweitägigen Proben fahren wir alle zufrieden nach Hause und freuen uns auf das Jährliche Heimattreffen, welches unsere HOG organisiert, einmal in der Bundesrepublik und im nächsten Jahr in Großau unserer alten Heimat. Immer wieder freuen wir uns wenn wir auf unserer schönen Burg sind, die eine der schönsten Siebenbürgens ist, wenn wir mit Klängen aus der alten Heimat unsere Landsleute erfreuen können. Dieses Fest hätte keinen Reiz ohne die schönen Blasmusikklänge. Die meisten von den Musikkollegen musizieren auch in ihren jetzigen Heimatorten in Blasmusikvereinen, so kommt es, dass auch gute Freunde aus diesen Vereinen mit uns Großauern mitspielen wollen, was für uns eine große Ehre ist und wir inzwischen ein gut eingespieltes Team sind. Wenn man trotz der Tragik die unseren Verein in den letzten 170 Jahren heimgesucht hat, die letzten 25 Jahre zurückblicken, dann kann ich stolz sagen wir haben Frieden mit unserer Vergangenheit gemacht, in unserer Brust schlägt das Herz eines Siebenbürgers, eines Großauers, eines Musikanten.
Vorstand des Großauer Blasmusikvereines
Andreas Wagner