Auf ein Wiedersehen… Es begann mit einer simplen Idee, die Jugend aus Großau zusammenzuführen. Wie sich bereits im letzten Jahr, bei unserem ersten Großauer Jugendtreffen zeigte, sollten aus diesen Jugendlichen bald gute Freunde werden.
Mit einem traurigen „bis bald“ verabschiedeten wir uns im letzten Jahr nach einem sehr ereignisreichen und vor allem spaßigen Wochenende. Bis zum nächsten Wiedersehen sollte bei den meisten zum Glück nicht viel Zeit vergehen. Ob in Dinkelsbühl zum Siebenbürger Heimattreffen, dem Großauer Treffen 2015 in der alten Heimat oder bei den verschiedensten Veranstaltungen der Großauer Freunde – die Zeit war immer wunderschön und einzigartig.
Doch alle konnten ein bestimmtes Event kaum erwarten - das nächste Jugendtreffen der Großauer vom 10.-12. Juni 2016 im evangelischen Freizeitheim Zaberfeld. Die Koffer waren gepackt, die Autos voll beladen und die Vorfreude bereits fast am überkochen. Nach einer sehr langen und staureichen Autofahrt kamen am Freitagabend letztendlich auch unsere Kameraden aus dem weitentfernten Bayern an. Das Essen stand bereit und die knurrenden Mägen konnten gestillt werden. Wie auch im letzten Jahr wollten wir uns am ersten Abend in gemütlicher Runde bei einem warmen Lagerfeuer austauschen und natürlich die Neuzugänge besser kennenlernen.
Der Samstagmorgen sollte selbstverständlich mir einem sehr reichhaltigen Frühstücksbuffet beginnen. Anschließend sorgten Harald und Mathias Krauss für das entsprechende Sportprogramm. Zu Beginn wurden zwei Gruppen gebildet, eine Mannschaft namens „Kirchgasse“, die andere mit dem Namen „Pfarrersgarten“. In diesem Jahr wurde vor allem auf typische Kindheitsspiele gesetzt. Von „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ und ein paar anstrengenden Runden Staffellauf bis hin zu Sackhüpfen, Tauziehen und einer Partie Völkerball. Die Gewinner dieses Turniers waren mit knapper Mehrheit der Punkte die Gruppe Pfarrersgarten. Nun musste eine kleine Stärkung her und wir liefen zurück in das Haus. Automatisch führten uns unsere Nasen Richtung Küche, wo wir Sinni Stieger und Dagi Baatz über einem riesigen Topf „Ciorbă de perișoare“ fanden. Nach ein paar leckeren Tellern warmer Suppe, stand nun der kulturelle Teil des Wochenendes auf dem Plan.
Die Straßen und Gassen von Großau sind vielen der Jugendlichen leider nicht sehr vertraut, da Sie Ihre Kindheit und Jugend hier in Deutschland verbracht haben. Was wäre jedoch, wenn wir in Großau gelebt und aufgewachsen wären? Wer wäre denn heute mein Nachbar oder aus welcher Straße kommt mein Nebensitzer am Esstisch? Mithilfe des Internets konnten wir uns virtuell in die Straßen der alten Heimat begeben und das Bild auf eine große Leinwand übertragen. Unser Ausgangspunkt war die Großauer Kirchenburg. Von hier aus liefen wir von Straße zu Straße und von Haus zu Haus. Am Anfang jeder Straße haben wir einen kurzen Halt gemacht. Es sollte sich jeder Jugendliche neben der Leinwand aufstellen, dessen Eltern aus dieser Straße stammten. Hier wurde dann ein entsprechendes Nachbarschaftsfoto geschossen.
Für den Abend hatten sich die Organisatoren etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Eine „Karibische Nacht“ sollte uns alle in Urlaubsstimmung voller Entspannung und Gelassenheit versetzen. So wurde fleißig der Außenbereich mit Blüten, Kerzen und aufblasbaren Tieren dekoriert und für das Abendessen vorbereitet. Nachdem sich alle kurz frisch gemacht und passend zum Motto gekleidet hatten, konnte das Festmahl beginnen. Neben gegrillten Scampi und Burgern gab es natürlich typisch siebenbürgische Leckereien wie Mici und Vinete. Die anschließende Party musste aufgrund des Wetterumschwungs leider nach innen verlegt werden. Hier standen schon leckere Cocktails und kühle Erfrischungen für uns bereit. Egal ob zu karibischen Klängen, modernen Pop-Songs oder dem klassischen Party-Schlager, die Jugend und auch die Erwachsenen hatten sichtbar großen Spaß! Auch in diesem Jahr feierten wir wieder ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden.
Am kommenden Morgen schlenderten nach und nach alle Richtung Speisesaal zum diesmal etwas späteren Frühstück. Hier konnten wir uns noch ein letztes Mal an dem tollen, frischen Buffet bedienen und Kräfte für das Aufräumen und die Heimfahrt tanken. So packte nochmals jeder einzelne an und schon in kurzer Zeit war das Haus wieder in top Zustand.
Und auch nach diesem Wochenende wurde uns wieder eines bewusst. Eine Gemeinschaft mit solch einem Zusammenhalt, Respekt und Achtung voreinander gibt es nur sehr selten. Hier wird niemand verstoßen oder ausgegrenzt. Es zeigt einen Umgang, welche viele von uns durch unsere Eltern und Großeltern erleben und kennenlernen durften.
Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle gilt dem gesamten Organisationsteam mit Dagi Baatz, Tanja Vogelhuber, Harald & Matthias Krauss, Heiko Stieger und natürlich auch den fleißigen Helfern Heike Zluhan, Sinni und Eddie Stieger, Matthias Baatz und Gottfried Engel die dieses Treffen erst ermöglicht haben.
Dirk Vogelhuber