Liebe Großauer,

der diesjährige Arbeiseinsatz in Großau ist gestartet!

Die Helfer aus Deutschland sind gelandet und haben sich bereits fleißig an die Arbeit gemacht. Da es nur noch sehr wenige von uns vor Ort gibt, ist immer mehr zu tun; an der Kirchenburg, am Pfarrhaus und am Friedhof. Mit dieser Initiative der HOG möchten wir ein Zeichen setzen und die Motivation bei den Großauern und deren Freunden anregen.

 

Blog der Arbeitseinsatzes:

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01.05.2017 (Christian Ramsauer):

Der Tag des Abschiedes. Im Laufe des Tages werden einige Teilnehmer Großau verlassen und zu ihren Familien nach Deutschland zurück fliegen. Doch es bleibt noch etwas Zeit der gestrigen Einladung von Pfarrer Galter nachzukommen. Er lud alle Anwesenden zum Maiblasen nach Neppendorf ein.

Es war wieder eine schöne Zeit. Wir lernten neue Leute kennen, wir kamen ins Gespräch, lachten herzlich miteinander und schlossen Freundschaften. Beim Arbeitseinsatz ist keiner zu Schaden gekommen, dass war das Wichtigste. Es war eine Zeit voller Überraschungen, jeder war erstaunt dass Leute, die teilweise gar nichts mit Großau verbindet, zum Helfen kamen. Wir spürten und erlebten eine sehr starke Gemeinschaft. Es war schön die sächsische und landlerische Sprache in Großau wieder zu hören.

Ein ganz großes Dankeschön an alle die tatkräftig geholfen haben und an diejenigen die in Gedanken bei uns waren. Ein noch größeres Dankeschön an Maria Marasescu die uns bewirtet hat damit wir bei Kräften blieben und die Betten und Zimmer für uns vorbereitet hat. Auch ein Dankeschön an Sinni Stieger, Marianne Liebhart und Elise Krauss die ebenfalls für unser leibliches Wohl gesorgt haben und zusätzlich noch am Friedhof mithalfen.
Ebenfalls ein großes Dankeschön an Dagmar Baatz die viele Stunden mit Planungsarbeiten für diesen Dritten Arbeitseinsatz beschäftigt war und einen großen Beitrag dazu getragen hat dieses Projekt zu realisieren.

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30.04.2017 (Christian Ramsauer):

Es ist Sonntag, der fünfte Tag in Großau. Die Kirchenglocken läuteten und luden zum Gottesdienst im ehemaligen Pfarrhaus ein. Die vorbereiteten Stühle reichten gerade so für alle Teilnehmer. Es wurde schon der Gedanke geäußert den Gottesdienst, wegen der großen Teilnahme, in die Kirche zu verlegen. Die noch in Großau Verbliebenen freuten sich sehr den ein oder anderen „Auswanderer“ zu sehen und sich mit ihnen von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten. Den Gottesdienst hielt Pfarrer Galter Dietrich ab. Im Anschluss wurde zum „Kränzchen“ in der Pfarrküche eingeladen. Hier hatte man nun die Möglichkeit sich ausführlich ins Gespräch zu kommen.

Um die Mittagszeit begann der versprochene Ausflugstag. Als erstes Ziel wurde die Brukenthal´sche Sommerresidenz in Freck angesteuert. Laura Lucian übernahm die Rolle des Fremdenführers und erzählte allerhand geschichtliches zu diesem schönen Ort. Das nächste Reiseziel war das von Türken und Tartaren zerstörte Zisterzienserkloster in Kerz. Der ortsansässige Pfarrer erzählte sehr lebendig und eindrucksvoll die Chronik dieser Anlage. Der Garten mit den Blumenbeeten war sehr schön angelegt. Das Mittagessen wurde in der Forellenzucht- und Hotelanlage in Albota eingenommen. Ein sehr beeindruckendes Ausflugsziel, das man auch sehr gut mit Kinder besuchen kann. Gegen geringe Gebühr kann hier auch aktiv gefischt werden. Unter fachlicher Anleitung von Eddy Stieger durfte jeder mal einen Fisch angeln. Es war ein gelungener und kurzweiliger Tag, es wurde bald dunkel und die Ausflugsgruppe musste wieder zur Kirchenburg zurück fahren. Auf dem Rückweg wurden Jugendgeschichten erzählt, man kugelte sich vor Lachen, es blieb kein Auge trocken. Diese Jugendstreiche waren und bleiben einfach unvergesslich.

Man traf sich noch gemütlich auf einen Plausch in der Unterkunft. Es ist der letzte Abend an dem alle an diesem Arbeitseinsatz Angemeldeten zusammensitzen.

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29.04.2017 (Christian Ramsauer):

Am Samstag, den vierten Tag des Einsatzes, wurde der Endspurt eingeläutet. Alle Kräfte wurden mobilisiert. Am Vortag wurden bereits die Mäharbeiten sogut wie abgeschloßen. Unser gestecktes Ziel wurde jetzt schon erreicht und bei weitem übertroffen. Die nun folgenden Arbeiten schränkten sich auf die Instandsetzung der Friedhofsanlage.
Einige Dachschindeln im Eingangsbereich der Aussegnungshalle waren kaputt, diese sind ausgetauscht worden. Die Dachrinnen wurden gesäubert, es hat sich mittlerweile sehr viel Unrat wie z.B. Äste, Tannenzapfen etc. angesammelt.
Im vorderen Eckbereich des zweiten Friedhofabschnittes war der Zaun demoliert. Hans Liebhart, Frank Schartner und Andreas Beer ersetzten circa sechs Meter Maschendrahtzaun. Da auf die schnelle kein Zollstock zur Hand war um das Segment auszumessen, wurde der Gartenrechen genommen und damit die benötigte Länge bestimmt. Daraus ergab sich, dass fünf Längen Gartenrechen etwa sechs Meter Maschendrahtzaun ergaben. Es wurde herzhaft gelacht als man die Liebhart-Schartner-Beer Meßmethodik und Umrechnung den anderen Helfer erläutete.
Das Unkraut zwischen den Gräber zu entfernen ist sehr mühsam. Mit dem bezinbetriebenen Rasentrimmer erreicht man diese Stellen sehr schwer. Zusätzlich muß man teileise mit der Gartenhacke ran. Es wurde ein Versuch gestartet diese Problematik effizienter, kraftsparendener und vor allem kostengünstig in den Griff zu bekommen. Bis auf zehn Zentimeter unterhalb der Grasnabe ist das Erdreich abgetragen worden. Eine starke Unkrautfolie wurde ausgelegt und Schotter mit etwa 4 cm Steinen im Durchmesser aufgeschüttet. Anschließend den neuen Beleg etwas angestampft. Spätestens am Großauer Treffen wird überprüft ob diese Initiavtive von Erfolg gekrönt ist.
Tief abhängende Äste von Bäumen und Sträucher wurden abgesägt. Büsche die zu Nahe oder sich unkontrolliert über ein Grab erstecken wurden gestutzt. Der Waschbeton-Platten-Weg vom Haupteingang zur Aussegnungshalle wurde gekehrt. Wir räumten unser Werkzeug zusammen, schweiften über unser getanes Werk und legten eine Schweigeminute für unsere verstorbenen Familienmitglieder, Bekannte, Freunde und Vorfahren ein.
In der Kirchenburg angekommen, sind die Einsatzhelfer in zwei Gruppen aufgeteilt worden. Die eine Gruppe richtete das Essen her, die andere Gruppe mähte bis zum Abendessen das Gras im Pfarrhof und neben der Kirche. Es wurden "Strohkartoffeln" nach siebenbürgischer Art im Disc fritiert. Gegrillte Mici, Schweinenacken und Bauspeck wurden serviert. Zwei verschiedene Salate , Kartoffelsalat, Mujdei wurden angerichtet. Ein sehr gutes und stärkendes Abendessen wurde unter dem Nußbaum zu sich genommen.

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28.04.2017 (Christian Ramsauer):
Am dritten Tag befanden sich 24 Helfer auf dem Friedhof. Heute stießen Sinni und Eddy Stieger, Elise und Mathias Krauss, Renate und Udo Rhode, Roswitha und Hermann Eckenreiter sowie Tobias Ramsauer zu unserer Gruppe hinzu. Nun waren alle angemeldeten Personen in Großau vor Ort.
Die große Überraschung folgte jedoch, es kamen heute mehr freiwillige Helfer. Sie fragten ob sie für ein paar Stunden mithelfen könnten. Jede helfende Hand ist wichtig und herzlich willkommen.
Thomas Köstin, der Mann gestern Abend seine Hilfe anbot erschien als erstes zum Arbeitsbeginn. Es stellte sich in den Gesprächen heraus, das er aus Magdeburg stammt und keinerlei Bezug zu Großau hat. Hierfür ein großes Dankeschön für seine großartige Hilfe. (In meinem letzten Artikel schrieb ich, dass er bei einem Freund in Neppendorf untergebracht sei. Ich möchte dies korrigieren, er ist bei einem Freund in Großbold untergebracht. Für diesen Tippfehler möchte ich mich entschuldigen.)
Die Mutter von Hermann Eckenreiter, Anna Eckenreiter, begrüßte uns besonders herzlich. Sie schwing mit vollem Elan den Besen und befreite unzählige Gräber von Schmutz und Unrat. Während einer kleinen Pause überreichte sie jedem Helfer ein selbstgebackenes Gebäck in Form eines Hasen. Alle Anwesenden bedankten sich freudig für diese sehr leckere Aufmerksamkeit und für die tatkräftige Unterstützung.
Am frühen Nachmittag betrat eine Frau mit ihrem 35-jährigen Sohn den Friedhof. Sie stellte sich als Ana Mureşan, mit Wohnhaft in Klausenburg, vor. Ihre in Deutschland lebende Cousine (Reante Kirsten) erfuhr anhand des Flyers über den bevorstehenden Arbeitseinsatz. Als sie sich hierfür anmelden wollte, wurde ihr Urlaub gestrichen. Sie bat Ana ob sie als Unterstützung für ein paar Stunden aushelfen könne. Anas Sohn wohnt in der Tschechei. Er besuchte seine Mutter für eine Woche. Er wollte auch mithelfen und verbrachte mit uns einige Stunden auf dem Friedhof. Es stellte sich heraus, dass ihr Vater in Großau begraben wurde, er war als "Renten vom Markt" bekannt. Auch hierfür herzlichsten Dank für das Angagement.
Laura Lucian lebt in Großau und arbeitet hier als Lehrerin. Sie angagiert sich sozial in der Gemeinde und im Kirchenwesen. Laura ist sehr hilfbereit und eine frohe Natur. Sie kümmert sich sehr liebevoll um unsere hier in Großau gebliebenen Väter und Mütter. Für Laura war es schon fast selbstverständlich das sie sich bei unserem Einsatz miteinbringt. Aber für uns ist es nicht selbstverständlich das sie uns tatkräftig unterstützt und sich warmherzig für unsere Gemeinde einsetzt. Ihr gebührt sehr viel Lob und Anerkennung.
Mit sovielen Händen die anpacken, sind wir heute sehr sehr gut voran gekommen. Am Abend wären wir fast noch mit den Mäharbeiten und der Friedhofspflege fertig geworden. Morgen würden uns nur noch wenige Restarbeiten beschäftigen. So hätten wir dann mehr Zeit für größere Reparaturarbeiten.
Beim entfernen eines Grabes vom wild wachsenden Efeu entdeckten wir eine kleine Sensation. Die unter dem stark gewachsendem Geflecht entdeckten wir eine schöne Grabplatte mit einem Wappenumriss. Der Efeu ließ sich wie ein Teppich von der Platte entfernen. Der in diesem Familiengrab Beerdigte wurde im späten 18. Jahrhundert geboren und gilt somit als einer von den Ältesten am Friedhof Begrabenen.

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27.04.2017 (Christian Ramsauer):

Die für den Arbeitseinsatz Friedhof 2017 angemeldeten Liebhart Marianne, Liebhart Hans, Frank Schartner, Mathias Baatz und Andreas Beer waren schon am 26.04 bzw. einige Tage vorher angereist. Am 27.04 folgte Christian Ramsauer.
Der zweite Tag in Großau begann für uns um halb neun in der Früh. Der strahlende Sonnenschein und die jetzt schon 16 Grad Außentemperatur verprachen ein toller Arbeitstag zu werden. Um neun Uhr trafen wir uns alle bei einem gemeinsamen Frühstück und einer frischen Tasse "Großauer Kaffee" im ehemaligen Pfarrhaus. Gestärkt und voller Tatendrang ging es samt Werkzeug zum Friedhof. Wir knüpften an das recht weit voran geschrittene Vortageswerk an. Der diesjährige Arbeitseinsatz steht unter dem Motto "Viribus Units-Mit vereinten Kräften". Diesen wunderbaren Zusammenhalt spürte man heute förmlich.
Der Vater von Marianne Liebhart, Andreas Schartner, bot seine Hilfe an. Spontane Unterstützung erfolgte auch von Günter Gromeier und Josef Stieger. Mathias Krauss sandte drei seiner Mitarbeiter zum Friedhof. An Nachmittag stieß Andreas Huber hinzu und pflegte seine Familiengräber. Als kleines Dankeschön lud er uns am Abend zu sich nach Hause zum Grillen ein.
Mit dieser unerwarteten Hilfsbereitschaft und Angagement, konnten wir in der Gemeinschaft, fast die ganzen Mäharbeiten an nur zwei Tagen fast beenden. Es ging alles Hand in Hand. Man merkte die gesammelten Erfahrungen aus den ersten zwei Arbeitseinsätzen.
Mit einer kleinen Erfrischung überraschte uns Samuel Klamer. Er bot uns für morgen seine Mithilfe an. Die überraschenden Bereitschaften tätkräftig und vorallem spontan zu unterstützen hielt bis in den Abend an. Durch die in der Siebenbürger Zeitung gesetzte Werbung für den diesjährigen Arbeitseinsatz, erweckte das Interresse eines Mannes der gerade in Neppendorf zu Besuch ist. Er bot uns ebenfalls für den nächsten Tag seine Mithile an.
Es war ein gelunger Auftakt. Den sonnigen 25 Grad warmen Tag, die überraschenden Unterstügszusagen und das angagierte Arbeiten am Friedhof, schloßen wir mit einem vorzüglichen grillen mit beispielhafter Bewirtung bei Andreas Huber ab.


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26.04.2017 (Dagmar Baatz):
Guten Morgen!

?☕ die erste Gruppe der Grossauer beim Arbeitseinsatz ist gelandet und hat die Kirchenburg in Besitz genommen. Morgendliche Impressionen...

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Gestern Nachmittag haben sie schon am Friedhof gearbeitet. Zu ihrer Überraschung trafen sie dort einen in D. lebenden Grossauer an, der die Familiengräber geputzt die Schrift der Grabsteine aufgefrischt hat und das Gras drumherum gemäht hat. Das lässt Hoffnung aufkommen, dass die Botschaft die wir gesendet haben Menschen zum Handeln motiviert.

 

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