"Meine Damen und Herren, wir dürfen sie recht herzlich in Sibiu begrüßen.", so die Durchsage der Stewardesse beim Landen am Hermannstädter Flughafen.

Der vierte Arbeitseinsatz findet in Großau statt, genauer gesagt vom 27.04.2018 bis zum 01.05.2018. Viele freiwillige Helfer haben sich schon angemeldet um den Großauer Friedhof auf Vordermann zu bringen, insgesamt 27 Leute an der Zahl. Einige Helfer sind schon vor Tagen angereist. Am 25.04. und am 26.04. wurde schon fleißig gearbeitet. Vor Ort befinden sich zur Zeit Marianne und Hans Liebhart, Elise und Mathias Krauss, Elise und Georg Zeck, Irmgard und Michael Weber sowie Andreas Beer und Christian Ramsauer. Die restlichen Teilnehmer folgen in den nächsten Tagen.

Der Kirchenmaler Josef Stieger wurde angagiert um Inschriften an einem Grabstein fachmännisch und gewissenhaft zu restaurieren. Es handelt sich um die Ruhestätte der im letzten Jahr beigesetzten Elise Klamer. Ihr sehnlichster Wunsch war es, in der Großauer Heimaterde bestattet zu werden. Ihrem Wille wurde nachgekommen.

Nach dem gemeinsamen Frühstück teilten sich die Anwesenden in eine Friedhofsgruppe und einer Kirchenburggruppe auf. Es wurden mit den Mäharbeiten in der Kirchenburg begonnen, kleine Reparaturen wurden durchgeführt, mit den Dokumentationsarbeiten am Friedhof sowie mit den Mäharbeiten an den Hauptwegen zu den Gräbern gestartet.

Der köstliche Duft der angebotenen Bertramsuppe führte alle wieder zu Tisch. Honorarkonsul Andreas Huber besuchte die Gruppe und erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden.

Das sonnige Wetter spielte hervorragend mit damit die heutig gesteckten Arbeitsziele erreicht werden können. Bei 26 Grad ließ es sich gut arbeiten. Für Josef Stieger wurde extra ein Pavillion über dem zu restaurierenden Grabstein aufgestellt und die Seiten mit durchsichtiger Folie zugeklebt. Die Grabinschriften sollten vergoldet werden. Hierfür wurde hauchdünnes Blattgold verwendet. Auftretender Wind hätte ohne Überdachtung und Abschirmung diese filigrane Arbeit zu nichte gemacht. Doch am Nachmittag frischte der Wind auf. Der Himmel über den Karpaten färbte sich dunkel. Blitze und Donner durchzogen die Luft. Sekündlich wurde der Wind stärker und stürmischer. Er riss das Pavillion aus der Bodenverankerung und ließ es etliche Meter durch die Luft fliegen bis es auf den Boden krachte. Das Pavillion war zwar kaputt aber wichtiger war es das niemand verletzt wurde.

Arme und Beine wurden schwerer, die Abendstunde rückte immer näher. Bei einem gemeinschaftlichen Plausch in der Küche des ehemaligen Pfarrhauses wurde der Tag besprochen und sich gemütlich unterhalten.

Christian Ramsauer

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