Christian Ramsauer, Österreichs Honorarkonsul Andreas Huber und Johann Schunn vor den Großauer Platten (v. l. n. r.). Foto: Hermann ECKENREITER
Die Widmung „Im Leben geliebt – Im Tode vereint, hier nimmer vergessen – dort oben vereint“ ziert seit dem 24. Mai 2022 eine Gedenktafel an die Verstorbenen, die auf dem Großauer Friedhof ihre letzte Ruhestätte fanden. Zugleich dient dieses Ehrenmal auch als Wegweiser zu den Gräbern der über 1000 namentlich aufgelisteten Beerdigten.
Insgesamt sind 542 Gräber mit Metallplättchen gekennzeichnet. Jedes Grab weist grundsätzlich eine individuell festgelegte Zahlenkombination auf. Der aufgestellte Lageplan gibt die genaue Location aller Gräber auf dem Friedhof wieder und navigiert zielgerichtet zu den adressierten Gräbern. Weiterhin wurde die Gedenktafel so konzipiert, dass die Möglichkeit besteht, zukünftig Verstorbene namentlich aufzunehmen, um auch ihnen zu gedenken.
Der Gedanke der „Großauer Platten“ wurde durch Frankwart Schartner vor sieben Jahren ausgesprochen. Die Organisation zur Realisierung dieses Projektes übernahm Christian Ramsauer. Grabsteine fotografieren, Friedhof topografien, Daten protokollieren, Druck-Layout gestalten und der Datenabgleich vor Ort bestimmten die Arbeiten der nächsten Jahre.
Desgleichen wurde ein Holzmodell im Maßstab 1:10 angefertigt und dieses diente als Unterstützung beim Visualisieren der Gedenktafeln. Die „konkav eckige“ Form der Konstruktion verleiht zusätzliche Stabilität gegen äußere Einflüsse. 1,50 Meter Lesehöhe sind ein gutes Maß, um für Interessenten das Lesen der Namenstafeln angenehm zu gestalten.
Die „Endabnahme“ des Modells und der geplanten baulichen und sicherheitsrelevanten Bestimmungen wurden von einer Architektin geprüft und letztlich ohne Mängel abgenommen.
Die Beauftragung zur Konstruktion in der Edelstahlausführung des Projektes erfolgte an Johann Schunn und dessen Firma „Metallbau Schunn“. Wie bei den Metallplättchen erfolgte die Beschriftung bzw. der Druck mittels eines leistungsstarken Lasers. Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause konnte am 23. Mai 2022 mit der finalen Umsetzung der ursprünglichen Idee von Frankwart Schartner begonnen werden.
Die Planungs-, Organisations- und Dokumentationszeiten zu den Gedenktafeln summierten sich zu knapp 900 Arbeitsstunden, welche durch Christian Ramsauer zur ehrenamtlichen und gemeinnützigen Tätigkeit gespendet wurden. Eine weitere Spende geht von Johann Schunn aus, der für die Konstruktions-, und Arbeitszeit der „Großauer Platten“ ca. 235 Stunden investierte.
Das Gedenken an die Ahnen wird durch die Gemeinde stetig im Geiste erneuert. Durch diese Gedenktafeln wird auch für künftige Generationen der Sinnspruch „Öffne dich der Veränderung aber vergiss nicht deine Werte“ gültig bleiben, der an dem Giebel eines Hauses in Großau zu lesen ist. Unsere Wurzeln vergessen wir natürlich auch nicht.
Christian RAMSAUER