Insgesamt ist die 800-jährige Geschichte von Großau in Siebenbürgen eine Erfolgsgeschichte, die von einer Gemeinschaft erzählt,
die immer wieder Herausforderungen gemeistert hat und die ihre Kultur und Tradition gepflegt hat. Es ist der Ort, der seine Vergangenheit respektiert und gleichzeitig seine Zukunft gestaltet.
Herzlichen Glückwunsch Großau!!! 1223 – 2023
Mit großer Dankbarkeit und tiefer Freude im Herzen, blicken wir zurück auf wunderschöne Festtage die wir vom 10.08. – 15.08.2023 in der Großauer Kirchenburg begehen konnten. Als ob es ein Traum war…. Die Bilder, Klänge und Begegnungen dieser Tage werden uns lange die Erinnerung und die Freude daran lebendig halten. Es durfte sein! Und wir waren dabei!
Wir danken der großen Großauer Gemeinschaft, der es möglich war, dieses Fest auf allen Ebenen mitzugestalten und in unserer schönen Kirchenburg mit Gästen und Freunden zu feiern. Jede Generation hat ganz besonders zum Gelingen des Festes beigetragen.
Wir danken unseren werten Gästen, die dieses Fest und uns mit ihrer Teilnahme geehrt haben: Adelheid Folie, Botschafterin der Republik Österreich, Kerstin Ursula Jahn, Konsulin am Deutschen Konsulat Hermannstadt, Rainer Lehni, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Martin Bottesch, Vorsitzender des Siebenbürgenforums, Dr. Paul Jürgen Porr, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Andreas Huber, Honorakonsul der Republik Österreich in Hermannstadt, unserer Partnergemeinde die evangelisch-lutherischen Kirche Goßfelden-Sarnau, Dres. Egbert und Cornelia Schlarb, dem Leitungsgremium des Gemeindeverbandes Neppendorf und vielen, vielen weiteren Gästen aus nah und fern.
Wir danken für die lieben Grußworte von Beate Hofmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Pfarrer Konrad Schullerus und Pfarrer Mathias Stieger, Dr. Peer Gebauer Botschafter der Bundesrepublik Deutschland sowie Arthur Mattli Botschafter der Schweiz, die uns erreicht haben.
Es gab viel zu feiern: 800 Jahre seit der 1. urkundlichen Erwähnung, die Orgelweihung nach der Restauration, die Kirchenweihung nach der Renovierung, unser 11. Heimatfest.
Gut über 70 freiwillige Helfer fanden sich in den Tagen vor dem Fest in der Kirchenburg und auf dem Friedhof ein, um die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten zu verrichten. Ihnen gebührt unser herzlicher Dank für die Treue und das Sichtbarwerden jenes Pflichtgefühls - sich für die Gemeinschaft einzubringen. Lange Zeit war dieses ein starkes Merkmal der Siebenbürgischen Gemeinschaft, es ist noch lebendig.
Auf den Spuren Pfarrer Josef Georg Konnerth führten Georg Gabel und Samuel Krauss am Freitagnachmittag zahlreiche Interessierte durch Großau und in die Schule, wo sie von Schuldirektor Ion Chis und der Lehrerin Laura Luchian herzlich empfangen wurden. Erinnerungen wurden geteilt und die sehr gut ausgestattete Schule konnte bestaunt werden.
Zum gemütlichen Singen und Beisammensein kehrte man mit Andreas Wagner und Siegfried Krempels im Anschluss in der Kirchenburg ein. Im Speckturm gab es so manches Häppchen Speck und Wurst auf frischem Hausbrot, das Herz und Gaumen erfreuten.
Der Samstag stand die Kirchenburg im Mittelpunkt des Geschehens. Die umfangreichen Renovierungsarbeiten konnten während den Burgführungen und der Turmbesteigung von Kurator Mathias Krauss und Rainer Krauss erläutert werden. Die Besichtigung des Ostturmes, dem Partnerschaftsturmes der ev. -luth. Kirchengemeinde Goßfelden-Sarnau, und der Heimatstube, führte zu schönen Gesprächen bei einem sehr interessierten Publikum. Ganz besonders vermisst wurde hier in diesen Räumen unsere Frau Maria Schenker, die die Reise nicht antreten konnte.
Mit einer Vortragsreihe zur Geschichte Großaus - „Eckdaten und Zäsuren“ von Franz Stangel, Kustos des Grazer Universitätsmuseum, und „Am 24. August 1734 kamen sie in Großau an“ – Die Zuweisung der Landler – von Martin Bottesch, Vorsitzender des Siebenbürgerforums, sowie einer offenen Gesprächsrunde mit Vertretern der ev. Kirchengemeinde und der HOG Großau, stand der Samstagnachmittag ganz im Zeichen des Festes. Musikalisch umrahmt wurden die Vorträge von dem Instrumental- und Vokalensambel „Insula Cristiana“ welches eigens ein für diesen Anlass, als Geschenk von Liana Grennerth-Zeck, geschriebenes Musikstück aufführte. Das aus Bad Goisern angereisten Vokalquartett „ReGeHeGe“ um Herbert Kefer, ließ zum Gruß Lieder aus der Urheimat der Großauer Landler erklingen.
Mit ein Höhepunkt des Samstages war die filmreife Präsentation in „Worten und Klang“ des Projektes „Restauration der Großauer Orgel“ durch Jürg Leutert, Musikwart der Evangelischen Kirche A.B. Rumänien und Árpád Magyar, Orgelbauer und Geschäftsführer der Orgelbauwerkstatt C.O.T aus Honigberg. Jürg Leutert zog im wahrsten Sinne des Wortes alle Register, um den Zuhörern diese wunderbare alte und gleichzeitig neue Orgel von ihrer besten Seite zu zeigen und nahe zu bringen. Die Restauration der Orgel konnte vollständig durch Spenden finanziert werden, die über den „Verein zu Unterstützung der evangelischen Kirche Großau“ abgewickelt wurden.
Einen bewegenden und erhabenen Moment erlebten am Sonntagmorgen die Gottesdienstbesucher bei der Weihung der Orgel, des Gotteshauses sowie der ganzen Kirchenburg durch Bischof Reinhart Guib, Pfarrerin Sandra Niemann und Dechant Heinz Dietrich Galter.
Und nun klang sie wieder und begleitete und leitete die Gemeinde, die wie in vergangenen Tagen in der sächsischen und landlerischen Festtracht zum Gottesdienst gekommen war, bei der besonderen Predigt unseres Bischofs Reinhart Guib, in der der Choral „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehre“ strophenweise zwischen der Verkündigung, von der Gemeinde gesungen und von Jürg Leutert an der Orgel und der Großauer Blasmusik begleitet worden sind. Gottes Wort geht nie verloren, möge es in unseren Herzen Heimat finden. Mit bewegendem Dank für diesen Festgottesdienst und den Zuspruch, an Bischof Guib, Pfarrerin Niemann und Dechant Galter.
Über den ganzen Sonntag, im Gottesdienst, beim traditionellen Gang zum Friedhof und dem Aufsuchen der Familiengräber, zum gemeinsamen Mittagessen in der Pfarrscheune und bis in die späten Abendstunden hinein, war die Großauer Blasmusik mitten in der Festgemeinde und begleitete sie in vertrauter Art und Weise. Hermann Grennerth, Dirigent der Großauer Blasmusik, hat seine Zusage einhalten können. Allen Musikanten ein „Vergelt’s Gott“, wir sagen von Herzen DANKE!
Tracht, Theater, Tanz und Kultur, das Prägeeisen unserer siebenbürgischen Identität, bekam am Sonntagnachmittag Raum, Farbe und Klang durch die erfrischende Darbietung der Kindertanzgruppe unter der Leitung von Heidi Mößner und der Großauer ad-hoc-Tanzgruppe, bei der 12 generationen-übergreifende Paare zusammengefunden und getanzt haben. Eine sehr schöne Erfahrung! Schön, dass ihr alle dabei wart! Wir können das gerne wiederholen!
Der Bürgermeister der Gemeinde Großau, Ioan Seuchea begrüßte und beglückwünschte die Festgemeinschaft von den Stufen des Rathauses und auch in der Kirchenburg. Gemeinsam will man in die Zukunft starten und die bisherige Verbindung stärken.
Zum Orgelkonzert, unter anderem mit Werken von J.S. Bach, ließ Kirchenmusikerin Andrea Kulin die Orgel in ihrer ganzen Klangfarbe erklingen und brachte den Himmel zur Erde. Langanhaltender Applaus belohnte sie für die begeisterten Probestunden bis spät in die Nacht.
Einen wunderschönen Abschluss fanden die Feststage am Montagabend im Großauer Pfarrhof mit einem einzigartigen OpenAir-Ball mit der NOVA-Band. Herzlichen Dank für die Party, liebe Musiker! Herzlichen Dank liebe Großau-Fans für miteinander tanzen und singen, für fröhliche und unbeschwerte Stunden – bis zum nächsten Mal!!!
Allein Gott in der Höh sei Ehr! Wie ein Bogen spannen sich die Worte aus dem bekannten Lied über die Vorbereitungszeit und über diese Festtage und umschließen all unseren Dank und unsere Freude! Als ob es ein Traum war….
Der Vorstand der HOG Großau